Heimische Hecken

Wieviel fruchtfressende Vogelarten und Säugetiere nutzen das Nahrungsangebot heimischer Fruchtsträucher?

Es muss nicht immer Thuja sein!

 

Wildsträucher? Es handelt sich hier nicht etwa um wildgewordene Pflanzen sondern solche, die ihr natürliches Vorkommen „bei uns“ haben - also heimisch sind.

 

Das Leben unserer Tiere ist mit dem der heimischen Gehölze eng verflochten. Die Beeren heimischer Sträucher bieten Nahrung für Insekten, Vögel und Säugetiere. Aber auch Blätter, Rinde und Wurzeln werden von einer Vielzahl meist unscheinbarer Tierarten verspeist. Sträucher bieten außerdem Deckung, Nist- und Rückzugsmöglichkeiten für Tiere.

 

Auch für den Menschen herrscht in einem immergrünen Zierstrauchgarten wenig Abwechslung. Die Vielzahl unserer heimischen Sträucher bilden nicht nur einen wertvollen Lebensraum sondern begeistern auch durch farbenprächtige Blüten und Früchte. Ab September bricht die bunteste Zeit an. Je nach Art offeriert die Natur im Herbstlaub Farbtöne von Gelb über Braun bis Rot. Dazu leuchten die Früchte bis weit hinein in den Winter sofern die Tiere sie noch nicht verspeist haben.

 

 

Wildstrauch

Vogelbeere

Holunder

Weißdorn

Hartriegel, Eibe

Traubenkirsche

Gew. Schnee-

ball

Vogelarten

63

62

32

24

22

Säugetiere

31

8

17

8 bis 16

11

 

   

 

Name

Höhe in m

giftig

 

Lichtbedarf

Blüte

e Früchte

bedeutsam

Nahrung für Insekten

 

Vogelschutz

Bemerkung

Berberitze,

Sauerdorn

1 bis 3

 

So

HS

Mai/Juni,

gelb

X

 

X

X

undurchdringliche

stachelige Hecken

Eberesche,

Vogelbeere

5 bis 15

X

 

So

HS

Mai/Juni

weiß

X

 

 

X

 

Früchte gekocht

eßbar

Eibe, gemeine

3 bis 15

X

HS

S

März/ April

 

X

 

X

Geschützt! immergrün

langsam wachsend

Hainbuche oder

Rotbuche

 

 

So

HS

Mai/ Juni

X

 

X

behält trockenes Laub

im Winter

Hartriegel, roter

1,5 bis 5

X

So

HS

Mai/ Juni

weiß

X

X

X

rote Herbstfärbung

Haselnuss

2 bis 6

 

So

HS

Feb./April

Kätzchen

X

X

 

eßbar

Hundsrose,

Heckenrose

1 bis 3

X

 

So

HS

Mai/ Juli

rosa/ weiß

X

X

X

raschwüchsig,

eßbar

Kornelkirsche,

gelber Hartriegel

3 bis 8

 

So

ab Februar

gelb

X

X

 

Winterblüher, schöne

Herbstfärbung, eßbar

Liguster,

gewöhnlicher

3 bis 5

X

So

HS

S

ab Juni

weiß

X

X

 

Blüten streng duftend

Mehlbeere,

echte

5 bis 12

 

X

So

Mai/ Juni

weß

X

X

 

eßbar

Pfaffenhütchen

1,5 bis 6

X

So

HS

Mai/ Juni

X

X

 

orangeroter

Fruchtschmuck

Salweide,

Palmweide

3 bis 5

 

So

ab März

Kätzchen

 

X

 

Nähe zu Rohren

meiden!

Schlehe,

Schwarzdorn

1 bis 3

 

So

April/ Mai

weiß

X

 

X

X

bildet Ausläufer!

eßbar

Schneeball,

gemeiner

1 bis 4

X

So

HS

Mai/ Juni

weiß

X

X

 

gekocht eßbar

Traubenkirsche

3 bis 15

X

So

Mai/ Juni

weiß

X

X

 

Samen giftig

Weißdorn,

eingriffelig

bis 10

 

So

S

Mai/Juni

weiß

X

X

X

sehr schnitt-

verträglich

 

*So: Sonne, HS: Halbschatten, S: Schatten

Die günstigsten Zeiträume für die Pflanzung sind bei frostfreiem Boden von Ende September bis Anfang Dezember und von etwa Anfang März bis Ende April.

 

Bei der Pflanzung einer Hecke ist auf die Einhaltung vorgeschriebener Grenzabstände (i.d.R. 1,5 m) zu achten.

 

Generell ist zu beachten: Kein Heckenschnitt in der Brutzeit der Vögel (1. März bis 15. September)!

 

Die Stadtbibliothek Greifswald hält eine Vielzahl Bücher über die Anlage einer Hecke bereit.

 

Beispiele:

  • „Bunte Hecke und grüne Grenzen“ von G. Dietrich/ K. Galbavy , „Gehölzflora“ von J. Fitschen,
  •  „Pflanzen richtig schneiden“ von C. Crosbie

 

Individuelle Beratung über Auswahl, Pflanzung und Pflege finden Interessierte in einer Baumschule wie z.B. „Gartenwelt Meißner“ am Neuen Friedhof in Greifswald oder Sie wenden sich an den NABU Greifswald.

 Einen Schnittkurs für Obst- und Ziergehölze bietet die Volkshochschule Greifswald saisonal an oder auch Gärtnereien.

 

"Der kreaktivste Künstler ist die Natur [...]."

 

Andrea Tenzer