Perspektivwechsel - Schutz und nachhaltige Nutzung des Greifswalder Boddens



Der Greifswalder Bodden ist Naturraum und charakterisiert sich als einzigartiges Ökosystem, welches aufgrund seiner ökologischen Besonderheiten ein wichtiger Lebensraum für viele Meeres- und Süßwasserfischarten (u.a. Hering, Dorsch, Hecht, Hornhecht) sowie auch Rastvogelarten (insbesondere die Meeresenten im Winter) ist. 

Gleichzeitig ist der Greifswalder Bodden aber auch Kulturraum und einer der wichtigsten deutschen Fangplätze für Hering an der Ostseeküste und zusammen mit dem Strelasund von großer Bedeutung für die Küstenfischer.

Doch die Folgen von Überfischung, Klimawandel, Eutrophierung sowie zunehmende touristischer Bedeutung kommt es zu Nutzungskonflikten zwischen den verschiedenen Akteuren. Diese haben vor allem in den letzten Jahren stark zugenommen.

Das Projekt "Perspektivwechsel – Schutz und nachhaltige Nutzung des Greifswalder Boddens" bearbeitet durch vielfältige Methoden und Aktionen die folgenden 3 Ebenen:

I. Perspektivwechsel initiieren

 

Über den gesamten Projektverlauf wird der Dialog zwischen verschiedenen Akteuren initiiert; Ziel dieses Austausches ist das Aufzeigen verschiedener Wahr-nehmungen und auch die gemeinsame Erforschung der Ursachen, die die aktuelle Lage des G. Boddens charakterisieren.

II. Perspektivwechsel erarbeiten & gestalten

Verschiedene praktische Maßnahmen sollen unternommen werden, um einen Perspektivwechsel gemeinsam zu erarbeiten wie auch zu gestalten. 

III. Perspektivwechsel                    kommunizieren

In dieser Phase wird es vor allem darum gehen, die Ergebnisse aus der Initiierungs- und Gestaltungsphase durch Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit zu kommunizieren. Die Gemeinsamkeiten von Schutz und Nutzung, die Komplexität der Herausforderungen + ein konkretes, lokales Bild von Nachhaltigkeit soll aufgezeigt werden. 


Ziel des Projektes  ist es daher Konflikte zu benennen und diese abzubauen. Ein integriertes Verständnis vom Schutz und der Nutzung soll erarbeitet werden. Im ersten Schritt soll daher die Perspektive der anderen "Seite" zugelassen und gehört werden, interne und externe Faktoren des Systems benannt und damit ein differenzierten Bild entwickelt werden. 

Der NABU KV Greifswald möchte im Dialog mit lokalen Fischern und anderen beteiligten Akteuren wie z.B. dem Tourismusverband, einen Perspektivwechsel erreichen, um eingefahrene Wahrnehmungen aufzubrechen und damit zu einer gemeinsamen Perspektive von Schutz und lokaler, nachhaltiger Nutzung des Greifswalder Boddens zu gelangen.


Mehr zu:                                                             PERSPEKTIVWECHSEL initiieren

1. Bildungsarbeit zum Thema Greifswalder Bodden & Ostsee

 

Wir bieten Projektwochen und Exkursionen zum Greifswalder Bodden und der Ostsee an. Hierbei steht immer der "Perspektivwechsel" im Fokus: Wie wird der Greifswalder Bodden durch unterschiedliche Gruppen wie der Fischerei, Naturschutz aber auch dem Tourismus wahrgenommen? Was macht den Greifswalder Bodden so besonders? Warum ist dieser überhaupt so wichtig für Heringe und Eisenten? Und wie sieht es eigentlich mit der Kegelrobbe aus?  

Schaukasten am Teufelsstieg Lubmin. Nahrungsnetz in der Ostsee. erarbeitet von SchülerInnen der Teufelstein-Schule Lubmin.
Schaukasten am Teufelsstieg Lubmin. Nahrungsnetz in der Ostsee. erarbeitet von SchülerInnen der Teufelstein-Schule Lubmin.

Solche und weitere Fragen versuchen wir mit SchülerInnen oder Erwachsenengruppen zu beleuchten. Ziel hierbei ist ein gemeinsames Verständnis des Ökosystems Greifswalder Bodden. Auch aktuelle Probleme sollen beleuchtet werden sowie dessen Ursachen und Auswirkungen diskutiert werden.

2. Abschlussarbeiten gesucht?

Wir bieten über das Projekt auch die Möglichkeit das Thema des Perspektivwechsels wissenschaftlich zu ergründen.  Mögliche Themen: 

1. Wahrnehmung und Bedeutung der Fischerei im Greifswalder Bodden aus Sicht verschiedener Interessengruppen (Naturschutz, Tourismus, Fischerei).

2. Wahrnehmung und Bedeutung des Greifswalder Boddens aus Sicht verschiedener Interessengruppen (Fischerei, Naturschutz, Tourismus).

3. Die Kegelrobbe, Freund & Feind – Analyse und Bewertung des Einflusses durch die Kegelrobbe im Greifswalder Bodden. 

 

 Solltet ihr Interesse an der Bearbeitung  eines der Themen, oder Ideen zur einer anderen Fragestellung haben, meldet euch sehr gern!

3. Austausch mit der Fischereigenossenschaft Freest-Peenemünde

Ziel des Projektes ist es einen Perspektivwechsel auf lokaler Ebene anzuregen. Hierzu sollen Fachvorträge und Diskussionsrunden initiiert werden. 

Aber auch der Besuch und die Teilnahme am Freester Fischerfest soll zu einem Austausch dienen.


4. Gewässer Clean-Ups

 

Einmal im Monat veranstaltet der NABU Greifswald zusammen mit der KLIMAFIT-Gruppe Greifswald einen Clean-Up. Hierzu begehen wir unter anderem Gebiete wie den Ryck oder den Strandabschnitt in Wieck.

Sollten euch Gebiete aufgefallen sein, die besonders vermüllt sind, so schreibt uns gerne an. Wir freuen uns über jeden Hinweis.

 

Der nächste Clean-Up:

24.10.2020, 11- 13 Uhr

Treffpunkt: Brücke zum Treidelpfad, Greifswald




Mehr zu:                                                             PERSPEKTIVWECHSEL kommunizieren

FOTOWETTBEWERB Der Greifswalder Bodden -- Natur & Kultur Mecklenburg-Vorpommerns

 

In Kooperation mit EUCC - Die Küsten Union Deutschland e.V. möchten wir einen Fotowettbewerb ins Leben rufen.

Aus verschiedensten Perspektiven soll der Greifswalder Bodden fotografiert und seine Vielfältigkeit kommuniziert werden.

 

Einsendeschluss: 30.10.2020

 

Jetzt mitmachen und tolle Preise gewinnen!


AUFRUF

Markierten Hecht gefangen?

Einige Angler und Fischer berichten von zurückgehenden Hechtfängen in den Boddengewässern. Warum ist das so? Und wandern die Hechte zwischen den einzelnen Bodden? Wie schnell wachsen Hechte? Und wo sind die wichtigsten Laichgebiete?

Um diese und weitere Fragen zu beantworten, hat ein Team des Leibnitz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) im Rahmen des Forschungs-projekts BODDENHECHT Hechte markiert. 

 

Weitere Informationen zum Projekt wie auch eine Anleitung zum Verhalten beim gefangenen Hecht mit Markierung:

Mehrere Hundert Hechte wurden in den Bodden gefangen, unterhalb der Rückenflosse markiert und wieder freigelassen (Foto: Philipp Czapla)



Habt ihr Fragen oder Ideen zum Projekt?

 

Gefördert durch die Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung (NUE)